Albert Zuckerman: Bestseller

Besser bekannt als Albert Zuckerman ist Ken Follet (u.a. „Die Säulen der Erde“). Von ihm stammt das warmherzige Vorwort für das Sachbuch seines Literaturagenten. Wie der Titel es schon sagt, wendet es sich an jene Autoren, die sich darum bemühen, die große Leserschaft mitzureißen und evtl. auch nach Zugang zum Film streben. Albert Zuckerman weist selbst darauf hin, dass das Buch sich nicht an Schriftsteller wendet, die neue Wege in die zeitgenössische Literatur einschlagen und anspruchsvolle Leser intellektuell bereichern wollen. Vielmehr soll untersucht und erklärt werden, was im Verlagsgewerbe als „kommerzieller Bestseller“ denkbar ist und welche Elemente er meist enthält.

In diesem Sinne finden sich Erläuterungen zur Gestaltung der Hauptfigur und ihrer Verbindung zu den Nebenfiguren, zur Erzählperspektive respektive den Erzählperspektiven, zur spannungsvollen Szenengestaltung und zur Verknüpfung von Handlungssträngen. Immer wieder zeigt Zuckerman wie diese Details an die Gefühle der Leser rühren. Hat sich der Autor erst einmal zwischen sich und seiner „überlebensgroßen Hauptfigur“ eine intime Beziehung aufgebaut, so wird diese sich auch zwischen dem Helden und den Leser herstellen. Besonders wird das Buch nicht nur durch die Analysen des Autors, sondern auch durch die langen Abschnitte, in denen bekannte Schriftsteller uns in ihre Entwürfe blicken lassen. In der Regel werden ja missglückte Buchanfänge oder Szenen in dunkle Schubladen verbannt und nur das fertige Werk glänzt in der Öffentlichkeit. Dass Ken Follet u.a. bereit waren, ihren Weg offen zu legen, zeugt von der vertrauensvollen Beziehung zu Zuckerman als ihrem Literaturagenten. In einem abschließenden Kapitel äußert sich Zuckermann zur taktischen Verlagssuche, die den Sprung in die Bestsellerliste ermöglichen könnte.

Mit allem für und wieder ist „Bestseller“ ein typisch amerikanisches Sachbuch, aber vielleicht gerade darum eine gelungene Ergänzung im Bereich der deutschen Sachbücher zum Schreiben.