Belletristik

Akif Pirinçci: Der letzte Weltuntergang

Akif Pirinçci hat sich mit seinen Felidae-Krimis die Sympathie der deutschen Leser erschrieben und sie mit „Der eine ist stumm, der andere ein Blinder“ gelehrt, was eine Gänsehaut sein kann. Im Vergleich zu diesen Vorgaben enttäuschen die fünf Kurzgeschichten in dem Band „Der letzte Weltuntergang“ ein wenig und wirken eher wie Erzählungen, die man zum Abschluss eines intensiven Schreiblehrgangs vorlegt. Insofern zeigen sie, dass Akif Pirinçci sein Metier zwar hervorragend beherrscht, sind aber nicht so stark von einer poetischen Idee belebt, wie die vorab genannten Romane. Zwei dieser Erzählungen sind im „playboy“ und in „freundin“ erschienen.

Die Gänsehaut, die wir bereits bei „Der eine ist stumm, der andere ein Blinder“ übergeworfen bekamen, taucht allerdings auch bei der Erzählung „Mein Freund Bodo“ auf. An den etwas dumpfen Bodo, der Frauen missbraucht, heftet sich der Ich-Erzähler, um diese zu töten. Doch was weder Bodo noch er wissen, sie beide werden von einem weiteren Sadisten verfolgt, der die Frauen zerlegt.

Eher surreal wirken dagegen die Erzählungen „Der Kommissar“, die eine Absage an die Kultobjekte der 70iger ist und „Der letzte Weltuntergang“. Letztere Erzählung wird vor allem die Schreibenden interessieren, denn der Buchbetrieb und ein erfolgloser Autor stehen im Mittelpunkt. Während der Autor einen regelrechten Hass auf die Buchhändler entwickelt, die seine Bücher in ihren Läden nicht anpreisen, vermutet er nicht, dass diese schon eine Verschwörung gegen ihn eingeleitet haben, die ihm vorgaukelt, er wäre über Nacht zu seinem Bestseller geworden. Am Ende steht Fest im Blutrausch der Buchhändler.