Zeruya Shalev / Julia Kaergel: Mamas liebster Junge

Eigentlich ist David ein ganz normaler Junge. Genau genommen ist er nicht besonders hübsch, nicht ganz so groß wie andere im Kindergarten, kennt noch nicht alle Buchstaben und seine Bilder sehen aus wie Gekritzel. Aber für seine Mama ist David trotzdem der wunderbarste, klügste und schönste Junge der Welt. Das ist ganz schön verwirrend. Vor allem auch dann, wenn man im Restaurant sitzt und hört wie eine andere Mama ihren rotznasigen Jungen als das lieblichste Kind der Welt bezeichnet.

„Mamas liebster Junge“ von Beltz & Gelberg ist ein Liebhabe-Buch wie „Weißt du eigentlich wie lieb ich dich hab“ oder „Der Seelenvogel“. Es knüpft an die kindlichen Erfahrungen mit den Eltern an und bestärkt Eltern darin, den Kindern ihre ganze Liebe im Übermaß zu schenken. Denn „Liebe hat noch nie jemanden verdorben“. Und diese Liebe, so verwirrend sie auch manchmal sein mag, ist wichtig, da auch Kinder nicht in einer heilen Welt leben. Immer, wenn es die Erzieherin nicht sieht, boxt Itamar David. Doch auch, wenn er nicht malen kann und vor Itamar zurückweicht, entdecken schließlich alle, dass David wirklich ein einzigartiges Kind ist, weil nur er…Am besten man liest es selbst. Übersetzerin dieser liebenswerten Geschichte ist niemand geringeres als Mirjam Pressler, was an sich schon für Qualität bürgt. Die großformatigen Bilder auf jeder Seite sind in sanften Pastelltönen gehalten und neben den kindlichen und erwachsenen Hauptpersonen bevölkern lustige Katzen und Esel die Geschichte, die sicherlich auch „die liebsten und schönsten Tiere“ auf der Welt sind. Und wenn auch nur in den Augen der kindlichen Leser.