Thomas Riepe / Zapf: Wer ist hier der Schlaumeier?

Hundefreunde dürfen sich jetzt ruhig outen: Immer wenn Sendungen wie Martin Rütters „Hundeprofi“ im Fernsehen laufen, dann gibt es nur eins: zugucken und lernen. Und gemeinsam mit dem Rütter ein wenig über die Hundehalter mit ihren Problem lächeln, die man ja selbst so nie hätte. Da man ja schon mal zwei Hunde großgezogen hat und perfekt in der Lage ist einen Dackel anzuleinen, könnte man eigentlich auch selbst Ratschläge erteilen. Das und vieles mehr jedenfalls erlebt der Hundepsychologe Thomas Riepe, wenn er mit dem Nachbarshund von Frau Meier, mit Vornamen Schlau, arbeitet. Huch, fühlte sich jetzt etwa jemand auf den Schlips getreten? Das ist sicher nicht Riepes Absicht, wenn er in seinem neuen kleinen Büchlein haarsträubende Erlebnisse aus seinem Alltag schildert. Aber der Mensch-Hundewelt den Spiegel vorhalten, möchte er schon. Er wird gerufen, wenn Hunde Probleme signalisieren, die ihre Menschen auslösen. Wenn kleinen Bulldoggen riesige Brillen entgegen gehalten werden oder die Lautstärke in der Familie wieder einmal jedes empfindliche Hundeohr zerreißt.

Riepes „Wer ist hier der Schlaumeier“ ist in seiner Anlage sogar wesentlich gelungener als sein voran gegangenes und im April 2011 auf Schreibfeder vorgestelltes Buch „Da muss er durch“. Seine Erzählungen sind kurz und prägnant und damit schon einmal sehr leserfreundlich. Mit Humor blickt er auf die kleinen oder großen Hundekatastrophen in den Familien, vergisst aber manchmal auch nicht den selbstironischen Blick auf sich als den Hundepsychologen, der die Sache auch nicht immer sofort unter Kontrolle bringt. Es zeigt, dass Wissensgewinn und Strandlektüre für den Sommer sich nicht ausschließen müssen.

Aufgewachsen mit Hunden und Pferden sowie den Fernsehsendungen von Heinz Sielmann und Prof. Grzimek war Thomas Riepe schon von Kindesbeinen an ein leidenschaftlicher Tierfreund. „Wer ist hier der Schlaumeier?“ ist sein sechstes Buch, das im Juni 2011 im MariPosa Verlag für 12,90 Euro erschienen ist.