Kinderbuch 9-14 Jahre

SF Said: Titus Tatz

Die Buchwelt hat wieder einen neuen Helden mit Kultcharakter: Titus Tatz! Seines Zeichens eine echte mesopotamische Kurzhaar blau. Wären da nicht seine bernsteinfarbenen Augen, die so ganz aus der Art schlagen. Titus`Familie lebt schon seit Generationen im Haus der Komtess ohne jemals in der Draußenwelt gewesen zu sein. Da erscheint auf einmal ein zwielichtiger Mann mit zwei schwarzen Katzen und die Komtess ward fortan nicht mehr gesehen. Was wird das für die edlen Kurzhaarkatzen bedeuten? Das Familienoberhaupt, der Alte Tatz, ahnt: Der Fremde und seine geschmeidigen, aber kalten schwarzen Katzen führen nichts Gutes im Schilde. Doch außer Titus will das niemand wahrhaben. Der Alte Tatz gibt sein Leben dafür, dass Titus flüchten kann und in der Draußenwelt einen Hund zum Freund gewinnt, mit dem er Familie Tatz vor dem Fremden und seinen Monsterkatzen retten kann.

Doch für den verwöhnten, kleinen Rassekater ist die Draußenwelt ein Buch mit sieben Siegeln. Wären da nicht die herzlich-raue Holly und ihre gutmütige Freundin Tam, die Titus durch die neue Welt lotsen und ihn schließlich zurück zu seiner Familie begleiten, um sie zu retten.

Titus’ Abenteuer in der Draußenwelt werden immer wieder von prophetischen Träumen unterbrochen, in denen der junge Kater von seinem Urahn Jalal in die Geheimnisse der Selbstbesinnung und der Verteidigung eingeführt wird.

SF Said ist ein großartiger Roman gelungen, der nicht nur die Herzen von Katzenfreunden höher schlagen lassen wird. Der Debütant folgt einem sehr gradlinigen Handlungsaufbau voller Spannung, der ebenso klar und konsequent durch die prophetischen Träume unterbrochen wird. Diese Traumbilder mit ihren Künsten des Energieflusses, der Langsamzeit oder des Schattengehens u.a. passen ebenso stimmig in die Katzenwelt wie sie auch an die Hintergründe der großen asiatischen Kampfkünste anknüpfen. Neben der spannenden Handlung lebt der Roman aber vor allem durch die Dialoge und die sehr differenzierte Sprache der unterschiedlichen Figuren.

Ebenso konsequent wie die Erzählweise ist die graphische Umsetzung des Romans durch Dave McKean, die an Feiningers Kubismus erinnert und bereits farblich Handlungs- und Traumszenen kennzeichnet.

Nach 255 Seiten legt man seufzend ein Buch aus der Hand, zu dem man sich eine lange Fortsetzungsreihe wünscht.