Belletristik

Saheta S. Weik: Drachinnengesänge

In „Drachinnengesänge“ erzählt die Pädagogin und Psychotherapeutin Saheta S. Weik (1951) ein modernes Märchen über die Kraft von Frauen, die sich auf ihre Ursprünge besinnen.

Für die kleine Drachin Ruach wird es Zeit, Abschied von Mutter und Kindheit zu nehmen und bei der Großmutter in die Lehre zu gehen. Ein sehr wesentlicher Teil dieser Lehre ist, ihren Sehnsüchten und Träumen zu vertrauen sowie Ängste zu überwinden. In den Worten der Großmutter hört sich das so an: „ … kämpfe mit der Sturmdrachin … bis du sie besiegt hast und dann frage nach einem Geschenk … in den Träumen sollt ihr vor keiner Gefahr fliehen. Denn die Sturmdrachin lebt in euch, es ist etwas in euch, wovor ihr Angst habt. Und wenn ihr diesen Teil besiegt und davon ein Geschenk bekommt, dann habt ihr die Angst vor der Kraft der Sturmdrachin in euch verloren und könnt sie freilassen …“ Aber auch noch andere Geschenke bekommt die kleine Ruach. Sie sollen ihr den Weg weisen. Denn sie ist dazu ausersehen, das Band zwischen der Drachenwelt mit der Menschenfrauenwelt neu zu knüpfen.

„Drachinnengesänge“ ist ein Buch für Leserinnen, die die Verbindung von Poesie und Psychologie zu schätzen wissen, denn die Autorin kann ihre Profession nicht verleugnen. Es ist ein Buch, das sich zu einer deutlichen Botschaft bekennt und in den Beschreibungen alle Sinne anspricht. Aus der Natur, der Musik, den Beziehungen und den Erinnerungen erwachsen die Kräfte der gewöhnungsbedürftigen, aber nichts desto weniger liebenswerten Hauptheldinnen.