Robert Sedlaczek: Das österreichische Deutsch – Wie wir uns von unserem großen Nachbarn unterscheiden

Wussten Sie, was Niki Lauda meint, wenn er von einem „Patschen“ spricht?

Wann haben Sie das letzte Mal „Karfiol“ gegessen? Wussten Sie, dass Ihnen ein Österreicher seine „Durchwahlnummer“ geben will, wenn er Ihnen anbietet, Ihnen schnell noch „seine Klappe“ durchzugeben?

Viele österreichische Ausdrücke lassen sich auch für deutsche Hörer oder Leser aus dem Sinnzusammenhang klären – wer den Feinheiten der deutsch-österreichischen Sprache aber genauer nachspüren möchte, für den ist Robert Sedlaczeks „Das österreichische Deutsch – Wie wir uns von unserem großen Nachbarn unterscheiden“ ein unbedingtes Muss. Auf 456 Textseiten hat der Autor 1300 Begriffe und Redewendungen zusammengetragen, die den kleinen Unterschied zwischen Nachbarländern ausmachen. Der besondere Reiz des Wörterbuchs liegt dabei vor allem in seiner bis ans aktuelle reichenden Historizität der Erläuterungen. Durch Prominente in Medien verwendete Begriffe werden ebenso aufgelistet wie historisch etablierte Wendungen. Üblicherweise listen Mundartwörterbücher Regionalismen auf und geben sie mit den Begriffen der Standartsprache wieder. Sedlaczek bemüht sich in seinem Buch erstmals um eine lebendige 1:1-Übersetzung von umgangssprachlichen und historischen Worten beider Sprachgebiete. In diesem Zusammenhang nimmt auch die Jugendsprache einen breiten Raum ein. Wenn man weiß, dass Robert Sedlaczek zuvor Mitautor des „Lexikons der populären Sprachirrtümer Österreichs“ gewesen ist, kann sich auch ein Bild davon machen, wie

anschaulich sein vorliegendes Lexikon durch die selbstverständlich einfließenden Anekdoten, satirische Illustrationen oder Ausschnitte aus Zeitungsberichten wird. Sie allein regen kreative Autoren spontan zu kurzen Texten an.

Um dem Werk für alle Sprachliebhaber und Autoren noch die Krone aufzusetzen, hat der österreichische Verlag Ueberreuter das Handbuch auf bestem Papier vierfarbig gedruckt und dauerhaft gecovert. Anspruchsvolle Geschenkideen für Sprachbegeisterte im Wert von etwa 35 EURO sind also machbar.