Henriette Sauvant: Zaubermärchen
Von allen Märchentypen sind Zaubermärchen die cremé de la cremé. Im Hanser-Verlag ist im Herbst diesen Jahres ein solcher Märchenband erschienen, der alt bekannte Zaubermärchen wie den „Froschkönig“, den „Gestiefelten Kater“, das „Tischleindeckdich“ oder die „Bremer Stadtmusikanten“ in neuem Gewand unwiderstehlich präsentiert.
Die Hamburger Illustratorin Henriette Sauvant („Zaubermärchen“) hat in den traditionellen Märchensammlungen der deutschen Grimms, des Franzosen Charles Perrault und des Engländers Joseph Jacobs gestöbert und Märchen gefunden, in denen Zauberkräfte, Zaubergegenstände oder Zauberwesen wirken.
Bewusst werden die für den kindlichen Leser nur behutsam modernisierten alten Texte durch Bilder begleitet, die in ein Traumreich zwischen Realität und Phantasie entführen. Zwerge sind so realistisch gezeichnet wie der Junge Jack vor seiner gestrengen Mutter („Jack und die Bohnenranke“).
Jedem Märchen ist ein kleines Titelmotiv vorgegeben, doch in den Märchen wechseln die Formate zwischen doppel- und ganzseitigen Illustrationen ebenso schnell wie die Verwandlungskünste der Märchenhelden. Die romantisch anmutenden Landschaften werden die Kinder ebenso bezaubern wie der Mut der Künstlerin zu kräftigen Farben und deutlichen Kontrasten. Damit packt Henriette Sauvant die alten Märchen und legt den Kindern ein neues Buch in die Hand, mit dem sie zeitgemäß groß werden können.