Kinderbuch 0-8 Jahre

Anthony Browne: Stimmen im Park

Die minimax-Reihe des Beltz-Verlags bietet Kindern hier im kleinen Format große Bilderbuchkunst.

Die Grundidee der Geschichte ist ein Spaziergang von vier Personen, die unterschiedlicher nicht sein könnten, durch ihren Park. Eine Dame der gehobenen Gesellschaft, könnte man sagen, führt die „reinrassige Labradorhündin“ und ihren Sohn aus, ein melancholischer Vater seine muntere Tochter Sonnenschein. Jede dieser vier Personen nimmt den Nachmittag völlig anders auf.

In den Illustrationen werden die Erwachsene unterschiedliche Stilepochen und Motive der Bildenden Kunst wieder erkennen. Die Spiele mit Licht und Schatten erinnern an Edwart Hopper, die Laterne an Rene Mageritte, die Zeitung des Vaters an Edvart Munchanderes – u.a. auch die affenartigen Hauptpersonen – an surrealistische Bilder oder optische Rätsel. Aber auch Kinderbücher haben für die ganz eigenständig wirkende Illustration Pate gestanden. Zunächst einmal der vor etwa 25 Jahren erschiene „Spaziergang im Park“ von Anthony Browne selbst oder Maurice Sendaks „Wo die wilden Kerle wohnen“.

Um diese Anspielungen zu verstehen, brauchen Kinder allerdings die Hilfe der Erwachsenen. Doch es gibt auch Auffälligkeiten, mit denen sie sich selbst auseinander setzen können. Warum wird jede der „Stimmen“/Personen in einer anderen Jahreszeit im Park dargestellt? Und gleicht der Hut von Charles Mutter nicht den Wolken und der Laterne und warum mag das wohl so sein?

Ein einfacher Spaziergang im Park und das Gespräch darüber bietet also mehr Anlässe die Welt (der Kunst) zu entdecken, als man gemeinhin annimmt.